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Wenn einer eine Reise tut: Gotlands 3-dagars

Beim Planen unserer Schwedenreise wollten wir auch einen OL einbeziehen, aber nicht gleich einen Grossanlass wie den O-Ringen. Es standen uns zwei Dreitage-OL zur Auswahl. Wir entschieden uns dann für den 3-Dagars in Gotland, da im Reiseführer diese Insel als die sonnenreichste und wärmste Region Schwedens beschrieben wurde und wir zudem auf unsere Anfrage hin sehr herzlich eingeladen wurden. Wir erhielten auch das Angebot, ein Haus in der Nähe der Hauptstadt Visby zu mieten. Unsere Gastgeber, Björn und Gunnel Fransson, sind beide sehr aktiv in der OL-Szene in Gotland.

Während der Zeit, in der wir in ihrem Haus wohnten, befanden sie sich in ihrem nahe gelegenen Sommerhaus am Meer und unterstützen uns mit Tipps zu Gotland und dem OL. Im Gegenzug betreuten wir Flisan, ihre Katze.

 

Auf der Insel gibt es mehrere OL-Clubs, die aber gleichzeitig auch die Skiclubs sind. Die beiden grösseren wechseln sich in der Organisation des 3-Dagars ab. Die Clubs zählen ca. 700 Mitglieder, wovon der grössere Teil auf Langläufer entfällt. Gotland selber ist sehr wasserarm. So wurde während wir dort waren das Verbot erlassen, die Gärten zu wässern. Auf dem Festland kämpften zu dieser Zeit alle mit dem lang anhaltenden Regen. Wir befanden uns an der Westküste, etwa 10 km südlich von Visby. Hier gibt es Steilkippen, aber auch Sand- oder Kiesstrände. An der Ostküste sind die sogenannten Raukar zu bewundern. Das sind von Wind und Wetter erodierte Felsen mit bizarren Formen.



Das Zentrum des ganzen OLs mit dem Zielgelände befand sich nur 10 Velominuten von unserem Haus entfernt. Alle drei Etappen fanden auf der gleichen Karte, aber in verschiedenen Gebieten statt. Am ersten Tag befanden wir uns auf einem Gelände, das auch das Militär benutzt. Dadurch gibt es extrem viele kleine Wege. Laut Björn und Gunnel wird das von den Leuten vom Festland daher als schwierig eingestuft. Bei den anderen Etappen gab es einen Wechsel von schönen nordischen Waldteilen und zum Teil offenen Gebieten, sogar mit Sicht aufs Meer.

Die Bahnen waren schön gelegt, bei den Kindern vielleicht etwas schwieriger als in der Schweiz, und die Distanzen vernünftig. Wir vermissten jedoch ein wenig die Schweizer Kuchenbuffets und mussten mit Hamburger Vorlieb nehmen. Wir waren auch froh, dass es nicht regnete, sonst hätte es nirgends Unterschlupf gegeben. Von Einheimischen wurde bemängelt, dass sich das Ziel nicht an einem schöneren Ort mit Meeressicht befand. Das sei nämlich immer etwas Spezielles an den Gotländer Läufen. Durstig werden musste man jedoch nicht. Schon am Start (fünf Minuten vom WKZ entfernt), konnte man Wasser trinken. Zudem stand ein Becken mit Wasser zur Verfügung mit der Anschrift: „Für die Vögel und die Füsse“, das auch rege benutzt wurde (von den Läufern und weniger von den Vögeln).

Livia: Am Start der ersten Etappe war ich schon ein wenig aufgeregt, da ich kein Wort verstand, was gesagt wurde. Dann nahm ich die Karte, die mit D12 angeschrieben war, und lief los. Beim Posten angekommen, kontrollierte ich die Nummer und sie war falsch! Ich kontrollierte alles noch mal und entdeckte dann, dass auf der Karte D12K stand (das ist kurz, es gibt in Schweden eben je zwei Kategorien bei D/H12 und 14), und ich lief D12. Also rannte ich zum Start zurück und nahm die richtige D12-Karte. Dann lief es gut bis zum 7. Posten. Obwohl mir gesagt wurde, dass die Distanz zwischen zwei Höhenlinien 2,5 und nicht 5 Höhenmeter sind, war es mir nun, als wäre ich noch gar nicht viel bergauf gegangen, dabei war ich schon oben. Nach ein bisschen nach links, rechts, rauf und runter rennen fand ich dann den Posten. Am zweiten Tag lief es mir gut und ich wurde Dritte. Am dritten Tag ging es auch gut, und so wurde ich doch noch im Gesamten Neunte.

Delia: Beim ersten Lauf musste ich mich daran gewöhnen, dass die Posten vom Weg aus nicht zu sehen waren, wie bei uns. Ich fand, dass die D10-Bahn wie eine D12-Bahn in der Schweiz war. Beim zweiten Lauf ging es mir sehr gut und ich wurde erste. Beim dritten Lauf wurde ich zweite. So kam ich in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz und freute mich sehr über meinen Pokal.

Aus unserer Sicht ist der 3-Dagars in Gotland ideal für Personen, die in einer schönen Gegend Ferien machen möchten und daneben noch an einem OL teilnehmen wollen. Aber Achtung! Wer Ambitionen fürs Podest hat, sollte genügend Platz im Gepäck einplanen. Für die Erwachsenen gibt es als Preis einen hölzernen Zeitungsständer!


Bericht von Familie Giezendanner-Schätti

OL-Karten des 3-Tage-OLs von Gotland (wie immer zum Vergrössern: Draufklicken)

Etappe 1 bei H45 Etappe 2 bei D10 Etappe 3 bei D40

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