Skip to main content

'Köpfe' der OLG: Gian-Reto Schaad

Mit Gian-Reto nehmen wir den Vizepräsidenten und Kartenchef unter die Lupe. Seit bald 13 Jahren ist er für die Qualität der Kartenwerke (Ausführung und Vertrieb) der OLG Chur zuständig. Nebenbei ist er bei der OCAD für die Softwareentwicklung zuständig und kann somit sein Fachwissen bestens einsetzen.


Gian-Reto, welches sind eigentlich deine beruflichen Abschnitte? Wie lange bist du schon bei der Firma OCAD tätig und für welche Bereiche bist du zuständig?

Während meiner Schnupperlehre als Vermessungszeichner wurde mir gezeigt, wie einfach es mit einem CAD-Programm ist, ein Treppe zu zeichnen: Länge ziehen, Breite ziehen, Anzahl Stufen eingeben und schwups zeichnete der Computer eine Treppe. Das hat mich fasziniert.
Also habe ich in Domat/Ems eine Vermessungszeichnerlehre gemacht. Anschliessend folgte in Muttenz bei Basel das Studium zum Vermessungs-Ingenieur. Nach dem Diplom arbeitete ich ein Jahr bei einer Spin-Off-Firma der Fachhochschule im Bereich 3D-Visualisierung. Danach folgte noch das 1-jährige Nachdiplomstudium Informatik ebenfalls in Muttenz.
Im Oktober 2003 bin ich dann ziemlich genau in der geografischen Mitte zwischen Muttenz und Chur gelandet. Seit mehr als 8 Jahren arbeite ich nun bei OCAD in Baar/ZG und bin für die Software-Entwicklung, den Kundensupport und die IT-Infrastruktur im Büro verantwortlich. Somit darf ich heute innovative Funktionen programmieren, die mich vor 18 Jahren fasziniert haben.

Wir kennen das OCAD Softwareprogramm zum Zeichnen von OL-Karten. Wie oft wird das Programm auch von andern Anwendern eingesetzt und was sind die Vorteile?
Die ersten Programmzeilen von OCAD schrieb Hans Steinegger 1988, um OL-Karten einfach mit dem Computer zeichnen zu können.
Unterdessen wird OCAD aber auch eingesetzt, um Landeskarten oder Wanderkarten zu zeichnen, Strassen-Atlanten zu erstellen oder um Kartographie-Studenten an Hochschulen auszubilden.
Der Einsatzbereich ist sehr vielfältig. OCAD Freaks entdecken immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten: Anwender haben uns schon gemeldet, dass sie Kreuzworträtsel oder Skizzen für ein Vorlesungsskript mit OCAD gezeichnet haben.
Der grosse Vorteil ist, dass OCAD sehr schnell erlernbar und somit sofort einsetzbar ist.

Wie sind eigentlich die Besitzverhältnisse in der Firma OCAD und wie sind die Mitarbeiter eingebunden? Kannst und darfst du uns dazu sagen?
Die Firma OCAD AG ist eine Aktiengesellschaft. Wir Mitarbeiter sind auch Aktionäre.

Welches sind eigentlich deine Aufgaben als Kartenchef im Speziellen? - Was macht dir mehr Spass - nur ‚verwalten’ oder auch ‚aufnehmen’?

Meine Hauptaufgabe ist die Planung neuer OL-Karten. Welche Grundlagen werden für die Karte verwendet? Wer nimmt die Karte auf und zeichnet sie? Was kostet die Karte?
Dazu kommen die Lagerverwaltung und der Kartenverkauf. Ich gehe sehr gerne ins Gelände um zu kartieren. Zudem teste ich sehr gerne neuste Möglichkeiten bei den Grundlagen oder beim Druck. So sind auch schon Schweizer oder Welt-Premieren aus meinen Karten entstanden! Die God Surlej-Karte für den Regionalen OL im August 2005 war die erste hybride OL-Karte (Mix aus Raster- und Vektorkarte).

Zum Aufnehmen von OL-Karten gibt es sicher einige interessante Gegebenheiten wie zum Beispiel in Riom-Parsonz. Kannst du uns dies mitteilen und was war dir damals als erster Gedanke durch den Kopf gegangen?
Mein erster Gedanke war natürlich: Ist dieses Gelände überhaupt geeignet für eine Sprint-Schweizermeisterschaft?
Das Gelände war sicherlich sehr speziell. Ein interessanter Mix aus Wald, Wiese und diesen vielen kleinen Dickichten. Die erste grosse Herausforderung war, die bestmöglichen Grundlagen zu beschaffen. Das Oberflächenmodell der Laserscanningdaten war im Sommer 2008 noch gar nicht verfügbar. Somit musste ich noch einen Winter warten und ich konnte erst 2009 mit der Kartierung beginnen. Die zweite Herausforderung war die Generalisierung der Karte. Welche Objekte müssen alle kartiert werden, damit die Karte im Sprint-Wettkampftempo noch gut lesbar ist?
Schlussendlich haben wir eine Super SPM in Parsonz erlebt.

Mit der SOW hastest du in den letzten drei Jahren sicher ein sehr grosses Arbeitspensum zu erledigen. Welches waren dabei wichtige Eckpfeiler und welche Arbeiten müssen noch erledigt werden?
Das SOW 2011-Projekt bestand aus den Schritten:
- Budget
- Beschaffung der Grundlagendaten
- Suche nach Kartenaufnehmern für dieses technisch sehr anspruchsvolle Gelände
- Bewilligung für Spezialsignaturen
- Kontrolle der Aufnahmen in Gelände
- Druck
- Abrechnung

Nun werden noch die Merkblätter mit den Gemeinden vereinbart.

Gibt es auch noch andere Aufgabenbereiche in der OLG, die dich interessieren würden?
Zur Zeit bin ich nicht gross auf der Suche nach anderen Aufgaben. Die Kartenprojekte gehen auch nicht aus…
Für den Nationalen OL in S-chanf im nächsten Oktober überarbeite ich die bestehende OL-Karte. Zudem erstelle ich in St. Moritz Bad eine neue Sprint-Karte.

Gian-Reto – ich schätzte deine umsichtige Arbeit sehr und danke dir herzlich für das Interview.
Silvio Sauter

 

Neuste Berichte

Am Freitag starten die OL-Weltmeisterschaften in Edinburgh. Mit dabei ist auch OLG-Chur-Mitglied Florian Attinger. An der zweiten Sprint-WM in der...
  Zum Auftakt der Junioren-Weltmeisterschaften in Tschechien ist Elia Gartmann gemeinsam mit Rachel Marxer, Loïc Berger und Seline Sannwald z...
Am Wochenende vom 12./13. Oktober findet in Tirol der Arge Alp 2024 statt. Das ist ein zweitägiger Länderkampf, bei dem man in einer Staffel und ei...
Am Wochenende vom 31. August/1. September reisen wir mit dem Nachwuchs der OLG Chur an zwei regionale OLs im Misox: Am Samstag ist es der vierte La...