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'Köpfe' der OLG Chur: Alfred Seiler

Mit Fredi Seiler nehmen wir ein Urgestein bzw. Gründungsmitglied der OLG Chur unter die Lupe. Am letztjährigen Meisterschaftsweekend in Salouf zeichnete er sich für die erfolgreiche Sponsorensuche verantwortlich. Ansonsten ist Fredi ein sicherer Wert bei den H60, wobei er am liebsten an Mehrtage-OLs und Weekends OL betreibt. Zudem kennen alle Fredi als 'Mister' NEAT – doch wer steckt eigentlich dahinter?

 


Fredi - welches sind eigentlich deine beruflichen Wegmarken? Wo in der Welt hat deine berufliche Karriere angefangen? Welche Zwischenhalte hast du resp. Erika mit dir gemacht und auf welchen Kontinenten hast du bis heute gearbeitet?
Nach meinem Studium habe ich in Chur meine Sporen abverdient. Anschliessend arbeitete ich in Leibstadt beim Bau des Kernkraftwerkes. Danach bot sich mir die Möglichkeit in Argentinien an einem Industriebau zu arbeiten. Erika und ich haben ein Jahr in Patagonien gelebt. In dieser Zeit kam unser Sohn Martin zur Welt. Wir mussten dann wegen des Falklandkrieges vorzeitig diesen Aufenthalt beenden. Kurze Zeit später wurde ich nach Deutschland entsandt, wo ich zum ersten Mal Tunnelluft schnupperte. Bevor wir unsere Zelte in Fulda aufschlugen, kam Monika in Zürich zur Welt. Nach viereinhalb Jahren war der Tunnel erstellt und wir zogen nach Chur. Nach diversen Projektierungsarbeiten in Ingenieurbüros in Chur bot sich mir die Chance beim Bau des Gotthard-Basistunnels in Sedrun bei der Oberbauleitung tätig zu sein. An diesem Jahrhundertbauwerk mitzuarbeiten liess ich mir nicht entgehen. Deshalb bin ich jetzt schon mehr als elf Jahre in Sedrun.

Beim Erzählen spüre ich immer wieder, dass dir das Bauen unter der Erde (Untertagbau) nach wie vor sehr viel bedeutet und dich auch begeistert. Was ist eigentlich der grosse Kick, der einen Bauingenieur immer wieder antreibt?
Gerade beim Untertagebau stehst du immer wieder vor neuen Herausforderungen, du weißt nie was der nächste Tag bringt, wie sich der Baugrund verhält. Manchmal muss man schnell handeln und entscheiden. Das macht die Arbeit so interessant und spannend.

Ich weiss, dass du sehr viele Führungen/Öffentlichkeitsarbeit machst. Welche weiteren Arbeiten gehören noch in deinen Aufgabenbereich?
Öffentlichkeitsarbeit bzw. Führungen sind nur ein ganz kleiner Teil meiner Tätigkeit als Oberbauleiter des Teilabschnittes Sedrun. Zu meinen Hauptaufgaben gehören die Führung der Bauleitung und der Projektingenieure, Koordination der verschiedenen Unternehmer und vor allem auch die vertragskonforme Abwicklung der Bauarbeiten. Dazu kommen das Kosten- und Terminkontrolling, Überprüfung der Rechnungen und das Berichtwesen, usw.

Die eigentlichen Ausbrucharbeiten gehen langsam dem Ende zu. Welche Arbeiten stehen in nächster Zeit an? Wie sieht es mit der Eröffnung des Tunnels aus? Wann wird voraussichtlich der fahrplanmässige Bahnbetrieb aufgenommen werden.
Die Ausbrucharbeiten sind seit März dieses Jahres beendet. Zurzeit wird die Innenschale in den Tunnelröhren erstellt. Im nächsten Jahr wird der Rohbau beendet sein. Dann muss der Tunnel noch ausgerüstet werden mit den Schienen der Fahrleitung und der elektrischen Installationen. Wenn alles normal verläuft wird der Gotthardtunnel im Dezember 2016 eröffnet und nimmt den fahrplanmässigen Betrieb auf.

Was passiert eigentlich mit dem sehr grossen und wertvollen Personal der AlpTransit Gotthard AG, wenn die Arbeiten der NEAT abgeschlossen sind? Gibt es da schon Nachfolgeprojekte?
Zurzeit sind Gespräche mit den Behörden im Gange um eventuell eine Nachfolgeorganisation der AlpTransit Gotthard AG auf die Beine zu stellen. Ich bin der Meinung, dass das Know-how das wir in dieser langen Bauzeit erworben haben, genutzt werden und auf dem internationalen Markt angeboten werden sollte. Im Moment gehört die Schweiz zu den führenden Ländern auf dem Gebiet des Untertagebaus.

Nun möchte ich auf das Orientierungslaufen kommen. Seit mehr als 40 Jahren bist du in verschiedenen Aufgabenbereichen im OL tätig. Welches waren diese bis heute?
Als Gründungsmitglied der OLG Chur war ich während fast 20 Jahren in verschiedenen Funktionen im Vorstand tätig. Mit Claudio Caluori und Linus Wetzstein haben wir gemeinsam die erste OL-Karte des Fürstenwaldes aufgenommen und herausgebracht. Dann war ich in verschiedenen Ressorts bei der Organisation von OL’s tätig, Vom Laufleiter, Bahnleger, Kontrolleur, Auswertung, Sponsoring, technischer Delegierter bis Kartenaufnehmer habe ich schon fast alles gemacht was der OL-Sport zu bieten hat.

Welche Aufgabenbereiche und welches OL-Ressort wäre für dich noch eine lockende Herausforderung?
Wie ich vorher schon sagte, habe ich fast alle Tätigkeiten ausgeübt die der OL-Sport bietet. Deshalb sehe ich im Moment keinen Aufgabenbereich der mich speziell reizen würde.

Welches sind bis heute Deine schönsten OL-Erfolge?
Das schönste OL-Erlebnis ist für mich immer dann, wenn ich einen Lauf praktisch fehlerfrei beenden kann. Ein besonderes Highlight war meine Aufgabe als Bahnleger für die Studenten-WM 1994 im Wallis.

Sicher hast du auch noch andere Hobbys und Leidenschaften. Würdest Du uns diese bekannt geben?
Es sind vor allem sportliche Hobbys. Im Sommer bike ich gerne und wandere mit Erika durch die Bergwelt. Im Winter betreibe ich Langlauf und Skifahren. Ausserdem lese ich viel und besuche auch gerne einmal ein schönes Konzert.

Was ist dein Lieblingsgericht?
Ich bin geprägt von Argentinien, deshalb kann ich einem gegrillten Steak nicht widerstehen. Ansonsten schmeckt mir gut gekochte Hausmannskost.

Was erwartest du von den OLG-Mitgliedern?
Von den OLG Mitgliedern erwarte ich, dass sie weiterhin viel Freude und Spass am OL haben, und diesem wunderbaren Sport die Treue halten.

Besten Dank für das Interview.
Silvio Sauter

 

 

 

 

 

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