'Finalmain', man kann wieder Orientierungslauf betreiben im Flimserwald! Grazia fetg! Die überarbeitete -beziehungsweise quasi neu aufgenommene-  OL-Karte "La Mutta" war kaum wiederzuerkennen und die Generalisierungen des Kartenaufnehmers endlich nachvollziehbar. Die Vergrösserung 1: 5'000 für die ersten paar Posten der längeren Bahnen darf als gelungen bezeichnet werden. So wird die Postensuche nicht länger zum Glücksspiel und die verlorenen Minuten weniger zum Ärgernis. Die Bahnanlage von Start 1 war trotz längeren Wegpassagen oder grösseren Kletterpartien gut gewählt und berücksichtigte die interessanteren Waldstücke des Uaul Grond  (des Grossen Waldes).

Die  Jungen und die Senioren starteten ganz im westlichen Teil des Waldes und liefen über die Spunda d'Uetsch zur eigens für die SOW gebauten Brücke über die Kantonsstrasse und ins Zielgelände im Rockressort. Das Schwierigste dabei war, trotz erschöpftem Hirn und Bein, das Stempeln des Überlaufpostens AUF der Brücke nicht zu vergessen. Der amtierende Weltmeister Daniel Hubmann bemerkte den Fehler noch rechtzeitig, während dessen andere Läufer ihr erstes Streichresultat kassierten. So resultierte schliesslich von Staderas über die Brücke und den darauf folgenden "Babyposten" ein "Zieleinlaufen" von einem halben Kilometer. Weshalb das Wettkampfszentrum inmitten der Appartementanlage angelegt wurde und sich 3300 Läuferinnen und Läufer ihre Garderobe mit Ziel, Verkaufsständen, Info und Restaurants teilen mussten, habe ich allerdings nicht begriffen. Als einzige plausible Erklärung für diese Untat lasse ich einen Umsatzvertrag mit den im Ressort ansässigen Restaurants gelten.

Nachteilig wirkte sich dies auch auf die Wettkampfstimmung aus. Wirklich gemütlich war es inmitten dieses Lärms -einer Stierkampfarena mit brennender Sonne nicht unähnlich- nicht und so verzogen sich viele alsbald wieder in ihre Unterkünfte.
Von absolut keiner Kritik betroffen ist Petrus. Er hatte pünktlich zur SOW Erbarmen und bescherte uns warmes Sommerwetter. Ob die aufkommende Mittagshitze im lockeren Bergwald bei spät Startendenden zu zusätzlichen Suchaktionen führte, entzieht sich unseren Kenntnissen.

Die Schuld, dass die Churer ihren Heimvorteil nicht ausspielen konnten, kann man wohl auf die "neue" Karte schieben. Einzig Margrit Wyss vermochte die dominierenden Nordländer mit ihrem überlegenen Sieg in die Schranken weisen. Ein besonders Augenmerk ist unbedingt auf die Kategorie DB zu richten: Es duellieren sich clubintern die fünf erwachsenen Frühlingskurs-OL-Talente Martha Federspiel, Anita Giezendanner, Käthi Scherrer, Muriel Schuler und Angela Zindel. Die letztgenannte sicherte sich mit einem fast fehlerfreien Lauf ihren ersten Sieg im Duell.
Mit seiner Rangierung zufrieden kann sicher auch der Churer Eliteläufer Philipp Sauter sein. Für ihn gilt es jetzt an der morgigen "Bergetappe" seine Bündner Steinbock-Beine auszupacken und um den Flachwälder zu zeigen, wie sich 750 Höhenmeter so anfühlen.

Topten-Ränge der 1. Etappe
H16: Claudio Rohrbach auf Rang 7
H14: Florian Attinger auf Rang 3
D35: Gabriela Diethelm auf Rang 6
D55: Iris Andres auf Rang 2
D60: Margrit Wyss auf Rang 1
D65: Ruth Wolf auf Rang 4
D70: Trudi Wieland auf Rang 7
D18: Véronique Ruppenthal auf Rang 5
Fm: Willy Mattle auf Rang 5

Vollständige Rangliste

Als interessanter Zeitvertreib für allfällige Wartezeiten an den Bergbahnen oder im WKZ bietet sich der Vergleich der "alten" OL-Karte La Mutta und der "Neuen" an. Wer findet die 10 Unterschiede?