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Köpfe der OLG Chur und der SOW: Ruth Wolf

Ruth Wolf rührt gerne mit dem grossen Löffel in der Suppe. Sie leitete bis zur Pensionierung die Altersiedlung Kantengut, war Präsidentin der OLG Chur, Ressortchefin „Ziel“ an vielen OLs und bereits an der WM 2003 für die Mitteldistanz in Trin verantwortlich. Als Stellvertreterin des OK-Präsidenten der Swiss-O-Week (SOW) ist Ruth so quasi zur Nr. 2 der CEO des Mehrtage-OLs aufgestiegen.

Liebe Ruth, wie kommst Du eigentlich immer zu diesen gut bezahlten Chefposten?

Gut bezahlt, das war meine Heimleiter Tätigkeit. Dass ich zu dieser Stelle kam, und damals als erste Frau im Kanton, geschieden und mit zwei Kindern, war wirklich speziell und dafür bin ich heute noch dankbar.
Für die anderen Chefposten wurde ich jeweils angefragt. Einzig als Ressortchefin „Ziel“ trage ich mich öfters freiwillig in der Helferliste ein. Dies vor allem auch weil ich dort in der Person von Urs Sutter einen tollen Stellvertreter habe.


Bist Du gerne Chefin und wie ist es unter Dir zu arbeiten?
Ich führe gerne, bin sicher ein „Alpha-Mensch“. Wie das Arbeiten unter mir – ich würde lieber sagen, das Zusammenarbeiten mit mir – ist, diese Frage muss anderen gestellt werden.

Was ist denn genau Deine Aufgabe als Stellvertreterin des OK-Präsidenten?

Der OK Präsident, Stefan Aschwanden, und ich haben die Zuständigkeiten für die Ressorts verteilt. Mir direkt unterstellt sind die Ressorts Helfer, Events, Infrastruktur Flims, PR/Marketing und Medien.
Die Stellvertreterin des OK-Präsidenten muss aber über die ganze Organisation informiert und auf dem Laufenden und jederzeit in der Lage sein, den Präsidenten zu vertreten. Es ist zu hoffen, dass das nicht notwendig wird. In diesem Fall könnte ich aber in allen Ressorts auf sehr zuverlässige und selbständige OK Mitglieder zählen.

Wolltest Du es nach der Pensionierung nicht ein wenig ruhiger angehen (Skitouren im Wallis, Siege sammeln bei den Damen 65, Reisen und Fotografieren,...)?
Ich hatte sehr gerne gearbeitet, war auch privilegiert, mit der Leitung des Kantenguts eine erfüllende Aufgabe zu haben. Aber das Pensioniertsein geniesse ich nun sehr, auch diese Lebensphase ist wunderschön. Im Verhältnis zu früher habe ich für alles genügend Zeit. Ich präsidiere noch einen Verein und eine Stiftung und habe neu eine kleine Aufgabe beim WWF Graubünden übernommen. Schliesslich muss ich auch noch etwas für das Fithalten der Hirnzellen tun.
Für die körperliche Fitness unternehme ich Wanderungen, Walkings, Joggings, mache Zumbafit und natürlich OL. Im Winter bin ich auf den Langlauf Skis anzutreffen. Die Skitouren kommen eindeutig zu kurz.
Die Mitarbeit für die Swiss O Week ist für mich keine grosse Belastung. Das Projekt endet ja im Herbst nach dem Anlass. Gesamthaft macht die Tätigkeit auch Spass. Ich schätze den Kontakt zu jüngeren Leuten.

Bist Du dann nicht traurig, dass Du bei diesen schönen Läufen selbst nicht starten darfst?
Als Vize-Präsi bin ich weder Bahnlegerin noch Postensetzerin und habe von Details der OL-Karten keine Kenntnisse. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ich auch am Start sein werde. Hoffentlich werde ich bei den D65 einigermassen erfolgreich sein!

Es war ja kein Winter mit viel Schnee. Begünstigt dies Eure Vorbereitungen für die SOW, beziehungsweise wie weit seid ihr im Zeitplan?
Vorausschauend wurde die Planung so gestaltet, dass wir auch bei viel und lange noch liegendem Schnee nicht in Verzug kämen. Wir sind sehr gut im Zeitplan. Ich kann mir aber vorstellen, dass es ab Mitte Juli für dies und das doch noch plötzlich knapp und etwas Stress geben wird.

Das Gebiet zwischen dem Unesco-Weltnaturerbe „Tektonikarena Sardona“ und des Naturmonuments „Ruinaulta“ ist sicher fantastisch. Aber muss man darin Orientierungslauf betreiben?
Diese Frage habe ich mir so noch nie gestellt. Man muss natürlich darin nicht Orientierungslauf betreiben, man kann aber! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Läufe im alpinen Gelände wunderschön sein werden.
OL-Läuferinnen und –Läufer sind naturverbundene Menschen. Wenn es der SOW gelingt, vielen von ihnen die Naturschönheiten, bewusst zu machen und sie dafür zu sensibilisieren, erreicht sie neben dem Angebot von OL auf hohem Niveau ein weiteres Ziel.

Welche interessante Gegebenheit, Anekdote oder Gerücht von der SOW kannst Du uns exklusiv verraten?
Neben dem Angebot von Top-OL-Läufen gibt es in der Vor- und Wettkampfwoche in und um Flims mit Trainings und Events ein überaus grosses Angebot. Ich hoffe, dass auch viele Mitglieder der OLG Chur davon profitieren werden. Die Website der SOW informiert darüber sehr ausführlich.

Was wünscht Du Dir für die Swiss-O-Week?

Über 3'000 zufriedene Läuferinnen und Läufer, die sich höchstens über die eigenen Fehler ärgern, nicht aber über die Organisation!

Und was sollte auf keinen Fall passieren an der Swiss-O-Week?
Selbstverständlich hoffen wir auf möglichst unfall- und pannenfreie Wettkämpfe und auf Wetterglück, damit wir keine Etappe nicht durchführen oder verschieben müssen. Aber auch für dieses Szenario haben wir uns gut vorbereitet.

Du hast schon an unzähligen Mehrtage-OLs im In- und Ausland teilgenommen. Was fasziniert Dich daran beziehungsweise an welchen hast Du die schönste Erinnerung?
Alle Mehrtage-OLs, an denen wir mit OLG Chur Mitgliedern zusammen waren, gehören zu den schönen Erinnerungen, z.B. im Jahr 2009 im Trentino anlässlich der Junioren WM. Immer ein besonderes Erlebnis waren die Zuschauerläufe anlässlich von Weltmeisterschaften an denen Brigitte teilnahm. Zwar war das Dabeisein für mich als Mutter während ihren persönlichen Läufen nervlich jeweils eine grosse Anspannung, schön war es trotzdem. Das liegt nun aber schon länger zurück.

Was ist Deine Lieblings-OL-Karte und/oder Dein schönster OL-Wald?
Ich liebe alle Bündner OL-Wälder. Sehr gerne mache ich OL in alpinem Gelände.

Was ist Dein Lieblingsgericht?
Das ist für mich die schwierigste der hier gestellten Fragen. Ich esse vieles sehr gerne, habe aber auch einige Abneigungen. Als Kind hätte ich spontan Pommes frites gesagt. Die sind aber auch nicht mehr gleich gut wie damals!

Welche Leidenschaften und Hobbys pflegst Du neben dem Orientierungslaufen?

Diese Frage habe ich obenstehend bereits beantwortet.

Wie kann man Dir eine Freude machen oder was zeichnet Dir ein Lachen aufs Gesicht?
Bezogen auf OL ein geglückter Lauf, ohne oder mit ganz wenig Fehlern, dann ist sogar der Rang gleichgültig!

Die Swiss-O-Week und was dann? Was sind Deine nächsten Projekte, welche Du in Angriff nimmst?

Im Oktober eine Wanderwoche im Jura mit dem OL-Läufer und Wanderleiter Hannes Suhner: www.wandernmitandern.ch

Wir sind gespannt auf die Wettkämpfe in unserem Kanton und wünschen Dir viel Erfolg.
Besten Dank für das Interview.
Gabriela Diethelm

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