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Golden Years: Technische Leitung

OL als Eliteläufer – heute und vor 40 Jahren
Unzählige Medaillen errangen die Läuferinnen und Läufer der OLG Chur seit den Gründungsjahren. (Man könnte doch für die Chlausgala alles Edelmetall aus den staubigen Vitrinen und dunklen Schatullen nehmen, auf Hochglanz polieren und am Galaabend aufreihen, damit ein bildlicher Eindruck der Erfolgsgeschichte der OLG Chur entsteht.) Hinzu kamen Tonnen an Naturalien – Käse, Pasta und Früchtekörbe – welche aus allen Herrenländern nach Graubünden geschleppt und genüsslich verzehrt wurden. Besonders stolz kann die OLG Chur auf ihre Aushängeschilder sein, welche den Sprung ins Junioren- oder Elitekader schafften, zu internationalen Einsätzen kamen und Spitzenklassierungen herausliefen. In jüngster Zeit sorgte aus den eigenen Reihen vor allem Philipp Sauter für Edelmetall.



Bereits ein Jahrzehnt vor der Gründung unserer OLG war Albert Bilgerig Mitglied des Elitekaders, später wurde er Präsident der OLG. Über Ausscheidungsläufe qualifizierte er sich 1961 für das Elitekader. Er trainierte dafür bereits 3 bis 4 mal unter der Woche und bereitete sich so auf die Wettkämpfe an den Wochenenden vor. OL war damals primär ein Mannschaftssport, der in der Pfadi oder Jungwacht, im Turnverein und der Armee ausgeübt wurde und auch bei Langläufern beliebt war. Dank seiner Selektion konnte er an internationalen Läufen in Norwegen teilnehmen, wo man bereits spezielle OL-Karten zeichnete, während in der Schweiz die Landeskarten genutzt wurden. „Wir bezahlten damals Lehrgeld“, sagt Albert heute, „die OL-Läufer aus der Schweiz begannen Ende der 50er Jahre Erfahrungen im Norden zu sammeln.“  Natürlich existierten weder das Nylon-Dress noch die SI-Card, statt dessen wurde mit Stempelkissen gestempelt. Die Schuhe konnte man sich dafür an einem Stand der jeweils an die Wettkämpfe kam nach Mass anfertigen lassen. In Bezug auf die Entwicklung des Sports sind für Albert der gestiegene Trainingsaufwand und die Professionalisierung augenfällig.

In den 80er Jahren sorgten drei Bündnerinnen für Furore. Cornelia und Kathi Müller sowie Brigitte Wolf waren allesamt im Kader und wurden 3 Mal Schweizermeisterinnen in der Staffel. „Es gab damals eine tolle Gruppe von Jungen in Chur, etwa im selben Alter“, erzählt mir Kathi, die sich als Teenagerin fürs Laufen und gegen das Skifahren entschied. Sie trat in die Fussstapfen ihrer grossen Schwester und bald schon waren beide Mitglieder im Juniorinnenkader. Dies bedingte tägliches Training nach Trainingsplan mit Intervalltrainings, Fahrtspielen und Dauerläufen. Zwar sträubte Kathi sich zunächst gegen das „vorgeschriebene“ Training, schloss sich aber bald darauf den Leichtathleten des BTV Chur an und bekam davon nicht nur schnelle Beine, sondern lernte auch ihren Mann Thomas kennen. Die Zeit als Juniorin im Kader brachte ihr viele Freundschaften und ermöglichte die Teilnahme an Wettkämpfen in Österreich, Frankreich und Dänemark. Als besonders Erlebnis blieben ihr zwei Weltcupläufe in den USA, welche in der Nähe von New York ausgetragen wurden, in Erinnerung. Angesprochen auf Veränderungen im Orientierungslauf nennt sie die Erweiterung des Trainer- und Betreuerteams mit Physiotherapeuten, Psychologen und persönlichen Betreuern. Auch das zunehmende Interesse von Sponsoren und Medien sind ihr aufgefallen.

Auch nach dem Rücktritt von Brigitte Wolf, der mehrfachen EM- und WM-Medaillengewinnerin und somit erfolgreichsten Athletin der OLG Chur, blieb unser Club im Nationalkader vertreten: Philipp Sauter gewann 2009 zwei Silbermedaillen an der Junioren-Weltmeisterschaften im Trentino Um sich den Traum einer Medaille verwirklichen zu können, lebte er ein Jahr lang als OL-Profi. Belohnt wurden seine Leistungen mit der Selektion für das U23-Kader, dem er auch nächstes Jahr angehören wird.

Die zunehmende Leistungsdichte national wie auch international, sowie die Steigerung der Zuschauerfreundlichkeit sind meines Erachtens Trends, die auch in den nächsten Jahren anhalten dürften und dem Orientierungslauf zu mehr Resonanz in der Öffentlichkeit verhelfen. Besonders zu erwähnen sind Bike- und vor allem Ski-OL, eine Disziplin in der viele Churer Erfolge verbuchen konnten. Letzterer könnte schon 2018 ins olympische Programm aufgenommen werden. Dieses Ziel bleibt für den Fuss-OL vorerst utopisch.

Wer war wann Mitglied in einem schweizerischen OL-Kader?

Simon Egli

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