1. Klubmeisterschaft im Boccia
Die Augen der gesamten Sportfachwelt waren letzten Freitag nach Thusis gerichtet. Heerscharen von Fans, Reportern, Journalisten und Quacksalbern pilgerten zur Heimstätte des Bocciaklubs Thusis und liessen sich in den Bann des legendären Einladungsturniers der OLG Chur ziehen. Der Anlass, von kult-artigem Brimborium begleitet, wurde vom Hohepriester des Boccias Sergio „il capitano“ Ferrari magistral inszeniert.
Mit Juventus Turin, AC Milan, Inter Mailand, Napoli, AS Roma und Fiorentina traten ausschliesslich Topteams, illustre Ensembles von Ausnahmekönnern, zum prestigeträchtigen Kräftemessen an. Chris „the kiss“, seine Auserwählte SungHee „the kissed“, Mäse „el presidente“, Willy „la voce “ und Claudia „the stone“, sie alle gaben sich die Ehre bei diesem Stelldichein von globaler Strahlkraft.
Betont locker ging es bei der Aufwärmrunde zu und her. Die Stars hatten hierbei Gelegenheit das strenge einheimische Schiedsrichtertrio, bestehend aus Maurizio Polverari, Romano Stefanelli und Fiore Astorino, über die Platzverhältnisse auszufragen. Mit dem Auftakt zu den Vorrundenspielen wich die entspannte Atmosphäre abrupt höchster Konzentration. Die Kugeln wurden mal sanft angestossen, mal wie Kanonengeschosse abgefeuert. Mit magischen Formeln suchte man sie zu beschwören. Das Krachen der Kugeln und die „Aahhs“ und „Oohhs“ der Zuschauermassen wurden gelegentlich von Schreien der Verzückung oder der Frustration übertönt.
Ungeschlagen erreichten die technisch brillante AC Milan sowie das unter Korruptionsverdacht stehende Napoli die Halbfinals. Sie wurden von „der alten Dame“ aus Turin und der nach überwundenem Wettskandal wieder aufstrebenden AS Roma herausgefordert, während Fiorentina und Inter Mailand, wohl geschwächt durch die jüngst aufgeflogenen nächtlichen Eskapaden ihrer Leistungsträger, das Spiel um Platz 5 bestritten.
Überraschend einseitig verliefen die beiden Semifinals. Bald zeichnete sich ab, dass Juve und Napoli im Endspiel aufeinander treffen würden. Doch zunächst stand das traditionelle, mannschaftsübergreifende Dinner an, wo die ansonsten verfeindeten Spieler zusammen die kredenzten Tessinerplättli genossen und manch alte Fehde bei einem Glas Wein beigelegt wurde.
Durch ihr dominantes Auftreten in den vorhergehenden Partien wurde die Equipe aus Napoli bei den Buchmachern als klarer Favorit notiert. Dementsprechend selbstsicher, gar arrogant, gaben sich die Neapolitaner um Captain Mäse.
Gross war die Überraschung bei den Zuschauern, als Juve rasch auf 7:0 davonzog und nur noch 1 Punkt zum ganz grossen Triumph fehlte. Die Turiner schienen mit ihrer akkuraten Spielweise auch auf die hinterlistigsten Taktiken der Neapolitaner eine Antwort zu finden. Ratlosigkeit und Panik machten sich in Napoli’s Reihen breit und der Patron auf der Tribüne zog sich die Hutkrempe tief ins Gesicht. Was folgte soll mit einer Presseschau verdeutlicht werden:
„Napoli rises from the death and leaves Juventus devasteted.“
The New York Times
„Incredibile. Fantastico. Bravissimo Napoli“
La Republicca
„Une nuit vraiment magique.
Le monde
„Napoli im Rausch – Juventus im Tal der Tränen“
TagesAnzeiger
Mit einem Akt schieren Willens entriss Napoli den Norditalienern den sicher geglaubten Sieg. Nach Monaten in der Versenkung fiel Napoli, gegen das zurzeit nicht weniger als 17 Verfahren wegen Veruntreuung, Förderung des Glückspiels, Betrug, Raub und Totschlag hängig sind, endlich wieder durch sportlichen Erfolg auf.
So posierten die Sieger vor Medien und Anhängern, ein breites Grinsen auf den goldigen Stockzähnen, und feierten die ganze Nacht.
Rangliste
1. Napoli (Mäse, Sabine, Annetta, Simon E.)
2. Juventus Turin (Sergio, Claudine, Claudia W.)
3. AS Roma (Chris, Esther, Madlaina)
4. AC Milan (Thomas, Lisha, Daniel)
5. Inter Mailand (Willy, Ursi, Juno)
6. Fiorentina (Claudio, Michelle, SungHee)
Fotos
Reporter vor Ort: Simon Egli
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