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'Köpfe' der OLG Chur: Thierry Jeanneret

In diesem Monatsinterview nehmen wir Thierry Jeanneret etwas genauer unter die Lupe. Thierry ist seit 1. Januar 2010 Leiter von graubünden sport, einer Abteilung des Amtes für Volksschule und Sport. Im Interview möchten wir auf die erste Zeit im Amt zurückschauen und hoffen natürlich, dass er uns auch etwas Spannendes aus dem sogenannten Nähkästchen Preis gibt.

Du bist mehr als 100 Tage als Leiter graubünden sport tätig. Welches sind die Hauptaufgaben der Amtstelle resp. deines neue Jobs?

Als Abteilung des Amtes für Volksschule und Sport im Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement ist graubünden sport für sämtliche Belange der öffentlich-rechtlichen Sportförderung im Kanton Graubünden zuständig. Im Rahmen seines Auftrags ist graubünden sport unter anderem für die Umsetzung des Sportförderungswerks „Jugend und Sport“, für die Qualitätssicherung innerhalb der Sporterziehung und für die Administration des Sport-Fonds im Kanton Graubünden verantwortlich. Hinzu kommen zahlreiche Aufgaben und Projekte im Dienste einer bedürfnisgerechten und zukunftsorientierten Sportförderung, so z.B. die Projektleitung oder

bei den GKB-Sportkids, der Arge-Alp und die Mitarbeit bei „graubünden bewegt“ oder im Ausschuss für die Kantonalen Sportanlagen (KASAK).

Hast du auch Verpflichtungen in der Öffentlichkeit? Wie wichtig sind dir diese Anlässe?

Ja, ich bekomme sehr viele Einladungen für Veranstaltungen, GV’s und DV’s. Ich wähle Anlässe, die ich besuche, aber sehr selektiv aus. Trotzdem ist es natürlich vor allem jetzt, zu Beginn meiner Tätigkeit, sehr wichtig, möglichst schnell mein Netzwerk zu erweitern und wichtige Kontakte in die Vereine und Verbände zu knüpfen.

Wieviele Mitarbeiter sind dir unterstellt?
Mir unterstellt sind 6 Mitarbeiter (davon ein Praktikant und eine Lehrtochter). Jeweils zwei beschäftigen sich mit
- Jugend und Sport (Kaderbildung und Jugendsportförderung)
- Sportförderung, Sportfonds und Arge-Alp
- Sporterziehung, Schulsport, Projekte

Was gehörte für dich zu den kniffligsten und herausfordernsten Arbeiten in diesen ersten 100 Tagen?

Von meiner bisherigen Tätigkeit in der Privatwirtschaft und insbesondere als Teilhaber eines selbständigen Beratungsunternehmens war ich es gewohnt, Entscheide fällen und sofort umsetzen zu können. Die Wege bei der Kantonalen Verwaltung sind da natürlich etwas weiter, bereichern meine Tätigkeit aber auch mit interessanten politischen Aspekten.

Inwiefern haben sich deine Erwartungen an die neue Aufgabe erfüllt?
Ich habe grossen Spass an dieser Aufgabe! Durch meine Trainertätigkeit und die Ausbildung bei Swiss Olympic habe ich ja in etwa gewusst, was auf mich zukommt. Diese Kontakte zum BASPO, zu Swiss Olympic und zu den lokalen Sportorganisationen kommen mir jetzt zu Gute.

Welche Aufgaben wirst du als nächstes anpacken?

Als grössere Aufgaben steht die Erarbeitung einer neuen Schulsportprüfung inkl. ergänzendem Lehrmittel an. Dann muss das kantonale Kindersportprogramm GKB-SPORTKIDS neu ausgerichtet werden und auf nationaler Ebene steht eine neue NASAK-Runde (Nationales Sportanlagen Konzept) an, bei der wir natürlich für Anlagen im Kanton Graubünden möglichst grosse Bundesbeiträge erwirken wollen.

Wie sollte es aus deiner Sicht im Bereich J+S–Kids weitergehen? Wo liegen insbesondere Aufgaben bei den Sportvereinen?
J+S Kids unterstützt Kinder dabei, ihre persönlichen sportlichen Vorlieben zu entdecken und schafft Voraussetzungen für spätere sportartspezifische Topleistungen. Ich bin 100%ig von der Richtigkeit der Philosophie der vielseitig koordinativen und polysportiven Grundlagenausbildung für die 5 bis 10jährigen überzeugt. Wir müssen diese Überzeugung aber noch mehr in die Vereine tragen und den Vereinen den Gewinn einer ganzheitlichen Förderung ggü. einem frühen, einseitigen sportartspezifischen Drill aufzeigen. Es gibt aber auch schon sehr gute Beispiele von Orten im Kanton Graubünden, wo sich die Vereine zusammengeschlossen haben, um die Förderung der Kleinsten gemeinsam zu organisieren.

Wie bist du zum OL resp. zur OLG Chur gekommen?
Als Nachbarn des früheren SOLV-Präsidenten Konrad Becker in Bottmigen (BL) knüpften wir in der Familie erste Kontakte zum Orientierungslaufen. Wirklich zum OL gekommen bin ich dann aber während der Schulzeit über die Mittwochkurse. Dort hat mich dann auch Lukas Stoffel für den Ski-OL „entdeckt“.

Welches sind bis heute deine schönsten eigenen OL-Erfolge bzw. Erfolge als Ski-OL-Trainer?
Mein schönster Erfolg als Ski-OL Trainer ist sicherlich der Gewinn der Staffel-Bronzemedaille an der WM in Russland. Daneben gibt es aber natürlich viele weitere Erfolgserlebnisse in der persönlichen Entwicklung von einzelnen Athleten. Meine eigenen OL-Erfolgserlebnisse sind vielmehr spannende Erfahrungen, persönliche Kontakte, Reisen in ferne Länder und Horizonterweiterungen anstelle nackter Resultate.

Welche weiteren sportlichen Aktivitäten ausser Ski-OL und Fuss-OL machst du noch sehr gerne?
Mir gefallen vielseitige sportliche Ausdauerveranstaltungen wie Gigathlon oder Abenteuer-Rennen, wo man im oder auf dem Wasser, mit den Inlines, dem Bike oder Rennrad unterwegs ist. Ich probiere aber auch immer gerne mal neue Sportarten aus.

Gibt es auch Sportarten, die du eher meidest?
In der privaten Ausübung ja, in meiner beruflichen Tätigkeit natürlich nicht.

Sicher hast du auch noch andere Hobbys und Leidenschaften. Würdest Du uns diese bekannt geben?
Mein schönstes Hobby, der Sport, ist glücklicherweise nun auch mein Beruf. Meine Passion gilt aber auch dem Sportmaterial, wo ich mit Leidenschaft Stunden im Wachsraum verbringen kann! Daneben lese ich gerne und viel und verfolge natürlich auch immer noch gerne die Wirtschaftsnachrichten und Börsenkurse.

Was ist dein Lieblingsgericht?
Als Ausdauersportler natürlich jegliche Sorten von Pasta. Aber speziell „Filet Madeleine mit Nudeln“ aus Mamas Küche.

Was erwartest du von den OLG-Mitgliedern?

Dass sie
- die Leidenschaft für den OL an möglichst viele Kinder und Erwachsene weitergeben
- sich als ausgezeichnete Organisatoren präsentieren (SPM, LOM, Swiss-O-Week etc.)
- und endlich mal die Fünferstaffel gewinnen!

Was hast du für Wünsche, Visionen und vieles mehr?
Dass der Sport generell und speziell im Kanton an Bedeutung gewinnt und ich es noch erlebe, dass Graubünden und/oder die Schweiz die olympischen Spiele austragen darf.

 

Vielen Dank für das Interview

Silvio Sauter

 

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