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Kolumne No 1

Jede noch so kleine Zeitung erfrecht sich seine Leserinnen und Leser mit einer mehr oder weniger provokanten Kolumne zu unterhalten. Ich persönlich bin ja ein bekennender Fan von den Kolumnen von Hausmann Friedli Bänz im Migrosmagazin (ausser wenn er 4 Wochen lang über die Young Boys schreibt) und von Ursina Straub vom Bündner Anzeiger.

Warum also sollte nicht auch ich in loser Folge mein Plappermaul auf unserer Homepage aufreissen? Zumal ich es mit dem dem frisch gewählten Regierungsrat Jäger halte, welcher an einer Podiumsdiskussion verlauten liess, er habe immer und zu allem etwas zu sagen.


Ob dies im meinem Fall vom Landsgemeinde-Gen herrührt oder einfach die Folge der politischen Erziehung an der Kanti Glarus ist, sei für einmal dahingestellt. Seit der Staffel-Schweizermeisterschaften vom vergangenen Wochenende in Lamoura juckt es mich nämlich über den Tasten.

Rahel Friederich ihres Zeichens Mitglied des Fuss-OL-Elitekaders eröffnete auf der Verbandshomepage eine Diskussion über die Staffelzusammensetzungen an der SOM in den Elitekategorien. Ihrer Ansicht nach sollten dabei in Zukunft nur noch Athleten aus demselben Club ein Team bilden können. Als Argument dafür wird  "bei den Schweden klappt das auch" angeführt und erinnert mich ein wenig an die Pisastudien in der Schule, wo dasselbe abgenützte Argument ins Feld geführt wird: "bei den Finnen klappt das auch!"
Aber wie in der Bildung werden auch im OL oft Äpfel mit Birnen verglichen: Vielleicht macht es doch einen Unterschied, ob halb Leksand im OL-Klubb ist oder ob man die Jugendlichen noch mit dem Schiess-, Unihockey-, Fussball-, Volleyball-, Bike- und Wintersportartenclub teilen muss?
Besonders schön an der anschliessend entbrannten Diskussion erscheint mir die Tatsache, dass wir heute immer dort, wo wir uns vor den Diskussionen scheuen oder wo der gesunde Menschenverstand fehlt, nach einem Gesetz oder nach Regeln schreien! Die Abstimmung über die Minarette oder die Abzocker-Initiative sind nur zwei aktuelle Beispiele dieser Manier.

Auch im Forum von swiss orientieering haben findige OL-Experten sofort Lösungen auf der Hand: So zum Beispiel die Einführung von Lauf-Lizenzen oder die Verweigerung der Medaillen für "vereinsgemischte" Teams. Und dabei wird auch der Ruf nach einer diesbezüglichen Änderung der WO laut. Als ob wir noch nicht genug Scherereien mit Gesetzen und Juristen in der OL-Szene hätten?

Dabei liegt doch die Lösung ganz einfach auf der Hand: Am nächsten Elite-Kaderfest machen die Kaderläuferinnen und -läufer bei einem Bier ein SOM-Gentlemens-Agreement (die weibliche Übersetzung davon ist mir nicht bekannt). Und im 2011 werden alle Kaderläuferinnen und -läufer mit reelen Medaillenchancen mit einem reinen Clubteam am Start sein.

Wir brauchen dafür keine neue WO-Regel, wir brauche keine Instanz, welche die Clubzugehörigkeit überprüft und wir brauchen keine unnötigen Beleidigungen im Forum. ABER: Wir brauchen OrientierungsläuferInnen, welche persönliche Diskussionen nicht scheuen und ihren gesunden Menschenverstand anwenden!

In diesem Sinne: Skål!
Gabriela Diethelm

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