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Traumschön oder Alp-traum?

Die älteren Mitglieder der OLG Chur mutmassten im Wettkampfzentrum, wann wohl der letzte OL auf dem Dreibündenstein stattgefunden hätte. Man erinnerte sich an den Nationalen OL von 1990, wo die Läufer von Pradaschier ob Churwalden wie an einer langen Perlenschnur aufgekettet den Berg zum Start hochmarschiert wären... Eine ähnliche Völkerwanderung von der Alp Raguta zum Start auf fast 2100 m. ü. M. versetzte auch heute manchen Wanderer und ein paar Murmeltiere in Erstaunen.


Den Berglern sagt man nach, dass sie ein wenig eigen seien. Dies mag wenig erstaunen, wenn man drei Stunden in dieser eigentümlichen und schönen Landschaft des Dreibündensteins verbringt. Im einen Moment scheint die Sonne, alles ist friedlich und schön. Man hört Vögel zwitschern, Bienen summen und kann sich keinen schöneren Ort auf der Welt vorstellen. Kaum hat man sich versehen, tauchen dunkle Nebelschwaden aus dem Nichts auf und hüllen die Landschaft in ein gleichmässiges grau. Alles Schöne scheint verschwunden und Stille herrscht. Geländeformen lassen sich nur noch erahnen und hie und da taucht ein anderer Läufer wie ein Gespenst unverhofft aus dem Nichts auf und verschwindet wieder darin. Das ist der Stoff aus dem Alpträume gemacht sind!
Ja, spät startende Läuferinnen und Läufer -unter ihnen viele Helfer der OLG Chur- hatten es heute nicht einfach, die Orientierung im teilweise stockdichtem Nebel zu behalten. Hut ab, vor allen Läuferinnen und Läufer, welche sich da durchgebissen haben... Für Frühstarter hingegen, war der Lauf wohl auch heute ein Genuss. Ein paar Schneeflecken waren noch nicht geschmolzen und erweckten den Anschein, dass der Frühling erst gerade begonnen hätte. Alpenrosen, Glockenblumen, verschiedene Enziansarten, Soldanellen, langspornige Veilchen, Steinröschen, und blühende Heidelbeersträucher konnten den achtsamen Läufer erfreuen. Nur die eigentümlichen Alpenrosen-Buckel sorgten für müde Beine und waren fast so schwierig zu belaufen, wie das Befahren von Buckelpisten im Winter. Im Ziel wurde anschliessend versucht die beste Strategie aus "Umkurven", "von Buckel zu Buckel hüpfen" oder sogar die "Hürdenmethode" zu evaluieren.
Mit dem Eintreffen der letzten Läuferinnen und Läufer im Ziel zog dann auch die angekündigte Kaltfront von Westen auf. Die Leidtragenden waren -wie für das Weekend bezeichnend- die Postensetzer, Bahnleger und die unzähligen Helferleins: Diese stampften im April zum Vormarkieren im Schnee herum, sie froren in der Früh beim Postensetzen und als Dank gab es zum Schluss auch noch Nieselregen. Stellvertretend für viele Läuferinnen und Läufer ein HERZLICHES DANKESCHÖN, dass ihr uns das Orientierungslaufen im alpinen Gelände ermöglicht habt!

Erfreulicherweise konnte die OLG Chur trotz ihren Helfereinsätzen ein paar Kateogoriensiege auf ihrem Konto verbuchen: Rolf Camathias (H16), Fabian Camathias (HB), Jan Kamm (H35), Monika Kamm (D40) und Delia Giezendanner (D12) liefen am schnellsten über die Alpenrosen.

Rangliste

Fotos

Gleichzeitig wurde der heutige Lauf als Bündner Meisterschaft gewertet. In den Hauptkategorien HAL und DAL erwartete man ein spannendes Rennen. Bei den Herren setzte sich Flavio Polterà gegenüber Simon Sauter durch und konnte somit seinen letztjährigen Titel verteidigen. Bei den Damen siegte erstmals eine stark laufende Véronique Ruppenthal wohlverdient.
In den übrigen Meisterschaftskategorien siegten:

Damen   ****** Herren  
DAL Véronique Ruppenthal   HAL Flavio Polterà
D12 Delia Giezendanner   H12 David Fischer
D14 Livia Giezendanner   H14 Jan Puntschart
D16 ---   H16 Rolf Camathias
D18 Michelle Ruppenthal   H18 Coni Meili
D35 Monika Kamm   H35 Jan Kamm
D45 Heidi Camathias   H45 Adrian Puntschart
D55 Iris Andres   H55 Peter Andres

(alle Angaben ohne Gewähr)

 

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