Skip to main content

50 Jahre OLG Chur: Ski-OL von 1970 bis 2020

Ski-OL in Graubünden vor 1980

Am 25. Januar 1970 fand der «1. Bündner Ski-OL» mit 30 Teilnehmern auf Brambrüesch statt. Ranglisten sind mir keine bekannt. Ein Jahr später folgte der 2. Bündner Ski-OL am 21. Februar 1971 in Flims (30 Teilnehmer). Der 3. Bündner Ski-OL fiel 1972 auf der Lenzerheide infolge Schneemangel aus.

Ich gehe davon aus, dass diese 3 Wettkämpfe von Churern organisiert wurden, bevor dann 1973 ein Davoser Ski-OL stattfand (Abb. 1) und 1974 einer in Klosters. Danach gab es bis 1998 keine weiteren Ski-OL Wettkämpfe in Graubünden

Abb. 1  Karte Drusatscha, Davoser Ski-OL 1973: es galt, einer mit Skis präparierten Spur nachzulaufen und Posten auf die Karte zu übertragen (Karte von Urs Krähenbühl)

Ski-OL zwischen 1982 und 1994: keine Ski-OL in Graubünden

Schweizer Teilnehmer nahmen in dieser Zeit an den Ski-OL Weltmeisterschaften teil, dies unter dem Schweizerischen OL-Verband, jedoch gänzlich ohne finanzielle Unterstützung des Verbandes. Es gab nur sehr wenige Ski-OL in der Schweiz und diese wurden noch ohne zusätzliche, mit dem Schneetöff präparierte Spuren durchgeführt. Im Januar 1991 wurde mit dem Weltcuplauf in Les Verrières erstmals ein Internationaler Ski-OL in der Schweiz durchgeführt. Im April 1991 gab es unter dem Ski-O Swiss das erste Schweizer Ski-OL Kader mit regelmässigen Trainingsweekends. Am 19. Januar 1992 fanden auf der Vue des Alpes oberhalb Neuchatel die ersten Ski-OL Schweizermeisterschaften statt, mit Lukas Stoffel als Elitesieger. An der SOLV-DV 1994 wurde Ski-OL in den Verband aufgenommen und «dem OL gleichgestellt». Die Umsetzung in Form von finanzieller Unterstützung und Trainer mit Stellenprozenten liess dann noch etliche Jahre auf sich warten.

Ski-OL von 1995 bis 2020: seit 2005 drei internationale Grossanlässe in Graubünden

Ab 1995 fanden Ski-OL nach der heutigen Form, das heisst mit aufwändig präparierten, zusätzlichen Schneetöffspuren statt. In der Regel kommen die Schneetöff des Ski-O Swiss zum Einsatz. Im Dezember 1998 fand der erste Ski-OL der neueren Zeit in Graubünden, als Alpen-Cup, im Skigebiet von Obersaxen statt. Seither wurden in Graubünden etliche Ski-OL organisiert, v.a. vom Ski-O Swiss und der OLG Davos. Etliche Churer Helfer waren 2005 an der Junioren-WM und 2008 an der Elite Europameisterschaft in S-chanf dabei, sowie an der Elite EM 2015 auf der Lenzerheide. Gian-Reto Schaad hat die meisten Ski-OL Karten in Graubünden aufgenommen und gezeichnet. Für die Ski-O Tour 2017 stellte Gianni für mögliche Ersatzgebiete sogar in Windeseile Karten her (u.a. Davos - Pischa).

OLG Chur Mitglieder an Internationalen Wettkämpfen

Dieter «Lupo» Wolf wurde 1974 zusammen mit Dieter Hulliger an die ersten Ski-OL Vor-Weltmeisterschaften nach Sundsvall in Nordschweden eingeladen. Ursi Wolf qualifizierte sich 1982 für die Ski-OL Weltmeisterschaften in Österreich.

Margrit Wyss nahm 1984 in Italien und 1986 in Bulgarien an der Ski-OL WM teil. In Italien lief sie auf den hervorragenden 9. Rang; nur Ruth Baumberger war 1975 an der 1. Ski-OL WM als Achte noch besser klassiert. Lukas Stoffel lief 1982 seinen ersten Ski-OL in Les Prés d’Orvin, bevor zwischen 1984 und 2000 9 Ski-OL WM Teilnahmen folgten. 1994 lief er in Italien auf den tollen 7. Rang, der bis 2019, als Gion Schnyder die WM-Bronzemedaille gewann, das Schweizer Bestresultat war. Zusätzlich platzierte sich Lukas 3 Mal im Weltcup in den Top Ten.

1994 debutierte Thierry Jeanneret im Ski-OL und durfte gleich bei seinem rund 4. Einsatz an der erstmals durchgeführten Ski-OL Junioren-WM in Lappland starten. Thierry war langjährig im Ski-OL und an vielen Weltcuprennen dabei und später langjähriger sehr engagierter Ski-OL Trainer. Auch sein Bruder Philipp war mehrere Jahre im Ski-OL Kader und startete an vielen Weltcuprennen.

Yvonne Welti war langjährige Kaderathletin und u.a. an der EM 2008 in S-chanf Mitglied der bisher erfolgreichsten internationalen Damenstaffel, die den feinen 4. Rang herauslief. Fabienne Klaas, Philipp, Sarah und Vivian Kleger waren vor allem während ihrer Jugend- und Juniorenzeit Mitglieder des Schweizer Ski-OL Teams (Teilnahmen u.a. Ski-OL Jugend-EM). Die Kleger-Geschwister überzeugten während ihrer Aktivzeit auch ihre Cousine Ladina Lechner, es als starke Langläuferin im Ski-OL zu versuchen. Ladina gefiel es im Ski-OL. Sie war etliche Jahre im Elitekader und konnte sich 2011 in Schweden an einem WM Top Ten Platz freuen: 9. Rang (diese Rangierung wurde seither von keiner Schweizerin mehr unterboten). Carmen Kappenberger war zur ähnlichen Zeit wie Yve und Ladina im Leistungssport aktiv. Carmen hatte 2012 ihre Traumsaison, als sie im Weltcup 6 Mal in die ersten Zehn lief und im Gesamt-Weltcup sensationelle Siebte wurde, was bis heute die Schweizer Toprangierung ist (dazu 10. Rang WM 2011).

Véronique und Michelle Ruppenthal waren etliche Jahre v.a. im Ski-OL Juniorenkader dabei. Neben Teilnahmen an Jugend-EM und Junioren-WM gabs für sie auch erfolgreiche Einsätze bei der Elite: Véronique gewann 2013 mit der Damenstaffel an der WM in Kasachstan mit dem 6. Rang ein Diplom, an der EM 2015 auf der Lenzerheide wurde sie mit der Staffel Siebte. Michelle wurde als 15-Jährige an der EM in Norwegen in der Damenstaffel eingesetzt und gewann mit Rang 6 ein Elite-Diplom.

Livia und Delia Giezendanner durften die Schweizerfarben seit ca. 2016 an etlichen Grossanlässen vertreten. Delia hat sich dabei als Erste des Kantons Medaillen (bezogen auf EYOC, JWM, WM, EM) umhängen lassen können und zwar deren 4: Jugend-EM Staffelbronze 2017, 2018, 2019 und Silber über die Mitteldistanz an der Jugend-EM 2019!

Ja, wer hätte um 1990 gedacht, dass die OLG Chur 2020 zu den im Ski-OL erfolgreichsten OL Clubs der Schweiz gehört. Mehrere Mitglieder der OLG Chur haben auch Medaillen an den Ski-OL Masters Weltmeisterschaften gewonnen (2020: Carmen Kappenberger, Yvonne Welti, Ursi Ruppenthal; 2001 und 2020: Lukas Stoffel).

 

Ausblick

Wir hoffen, dass auch in Zukunft viele OLG Chur Mitglieder im Ski-OL aktiv sein werden. Die Voraussetzungen dafür sind mit den nahegelegenen Langlaufgebieten ja gegeben, d.h. es kann effizient auf den Skis trainiert werden.

Im Januar 2021 steht ein weiterer Meilenstein an: Ski-OL an der 30. Winteruniversiade auf der Lenzerheide! Bis dann!

Bericht von Luki Stoffel, Davos

Foto 1: Ski-OL WM 1984 Italien (Lavarone): Links: Josef Bächler schickt Lukas Stoffel (links) auf die Staffelstrecke. Rechts: Margrith Wyss (links) mit Barbara Aebersold und Lotti Furrer

 

 

Foto 2: Delia Giezendanner in Action

Neuste Berichte

Am Freitag starten die OL-Weltmeisterschaften in Edinburgh. Mit dabei ist auch OLG-Chur-Mitglied Florian Attinger. An der zweiten Sprint-WM in der...
  Zum Auftakt der Junioren-Weltmeisterschaften in Tschechien ist Elia Gartmann gemeinsam mit Rachel Marxer, Loïc Berger und Seline Sannwald z...
Am Wochenende vom 12./13. Oktober findet in Tirol der Arge Alp 2024 statt. Das ist ein zweitägiger Länderkampf, bei dem man in einer Staffel und ei...
Am Wochenende vom 31. August/1. September reisen wir mit dem Nachwuchs der OLG Chur an zwei regionale OLs im Misox: Am Samstag ist es der vierte La...